Nein, Journalisten sind nicht die besseren Menschen. Autoren auch nicht. Wir versuchen, die Welt zu verstehen, was geschieht (oder eben nicht), wie Menschen agieren und reagieren, was sie umtreibt. Ich glaube, was meine Arbeit angeht, an zwei Dinge: Jeder Mensch hat eine Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden. In einem Artikel, auf einem Bild, in einer Erzählung, im Gedicht, im Theater. Und: Sprache ist – ähnlich wie die Musik – ein endloser Schatz. Sie kann ihre ganz eigene Dynamik entwickeln, ihre eigene Welt – aber auch dieser Umstand berichtet, erzählt letztendlich von Menschen.

Eingefangen von Glasclarablick, 6. Januar 2022